Trotz Niederlage Applaus von den Rängen

ESVK verliert nach großem Kampf mit 1:2 gegen Heilbronn


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1528 Zuschauer sahen am 15. Spieltag gegen die favorisierten Falken aus Heilbronn ein sehr intensives und kämpferisch geprägtes Spiel in der Sparkassen Arena. Die Joker mussten verletzungsbedingt auf Matti Näätänen verzichten, dessen Einsatz sich auch am Samstag erst kurzfristig entscheiden wird. Jakub Körner konnte sich dagegen in den Dienst der Mannschaft stellen. Wie er waren diese Woche jedoch viele Spieler geplagt von einer Grippe. Durch den Ausfall Näätänens stand Martin Wenter im Kader. Der DNL-Spieler mit italienischem Pass zeigte eine gute Leistung.

Das Spiel begann mit Vorteilen für die Gäste, die aber nicht zu zwingenden Torchancen führten. Die erste echte Großchance hatte dann der Tscheche Frantisek Mrazek in der siebten Minute, der nach einem Wechsel des ESV völlig frei an der blauen Linie bedient wurde und völlig frei auf Stefan Vajs zulief. In Vajs fand Mrazek aber seinen Meister. In der Folge hatten beide Teams einige Möglichkeiten. Die Beste hatte Hans Detsch in der 9. Minute, als er mit der Rückhand an den Schoner von Falken Schlussmann Sinisa Martinovic scheiterte. Als Detsch dann im Anschluss sofort eine Strafe wegen Beinstellen bekommen hatte, dauerte es 47 Sekunden, bis der ehemalige Nationalspieler Robert Hock seinen Freiraum nutzte, Maß nahm und den Puck über den Innenpfosten ins Netz beförderte. Dabei hatte Hock jedoch etwas Glück, da ein Befreiungsversuch ihm direkt auf den Schlittschuh fiel und er die Unachtsamkeit sofort ausnutzen konnte. Daraufhin fand der ESVK besser ins Spiel und verzeichnete ein deutliches Chancenplus. Unrühmlicher Höhepunkt des ersten Drittels war dann aber ein ungeahnter Stockstich von Fabio Carciola an Markku Tähtinen. Durch eine Strafzeit der Falken kamen die Joker dann zu guten Chancen durch Schlagschüsse von Schultz und Edwards sowie einem Versuch am kurzen Pfosten von Schmidle. Jedoch blieben diese erfolglos. Als direkt nach Ablauf der Strafzeit gegen Ackermann in der 15. Minute Christof Aßner über die rechte Seite ins Angriffsdrittel fuhr und zum Schlagschuss ansetzte, fehlten nur wenige Zentimeter, denn der Puck rutschte Martinovic durch und am Tor vorbei. In der 18. Minute musste dann Martinovic mit der Maske gegen Schultz klären, die er dabei auch verlor. Das Drittel endete dann mit einer Strafzeit für Heilbronn, bei der nichts Zählbares für die Mannen von Didi Hegen heraussprang.

Im zweiten Abschnitt kam Heilbronn früh zu einem Überzahlspiel, welches aber ohne nennenswerte Chance blieb. In der 25. Minute setzte sich Maury Edwards nach Zuspiel von Stephen Schultz auf der rechten Seite durch und konnte den Angriff mit einem „Lupfer" zum viel umjubelten Ausgleich der Joker vollenden. Sein Schuss wurde leicht abgefälscht und der weit herausgerückte Martinovic war machtlos, als der Puck hinter ihm in die Maschen herabfiel. Im Anschluss schien Heilbronn wieder konzentrierter zu Werke zu gehen und die vom Sonthofener Gerd Wittmann trainierten Spieler hatten wiederholt Chancen durch Habermann, Ackermann und Adriano Carciola. Letztgenanntem sah man den Frust richtig an, am sehr gut aufgelegten Stefan Vajs dauernd zu scheitern. Durch ein Powerplay in der 28. Minute konnte sich der ESVK dann wieder etwas Räume verschaffen, jedoch scheiterten auch die Joker immer wieder am Schlussmann des HEC. Kurz darauf musste Tähtinen auf die Strafbank und Vajs konnte nicht nur den Kasten sauber halten, sondern bei einem 2 auf 1 Konter gab es in Person von Max Schmidle, der sich an der Bande durchsetzen konnte, noch die große Chance zum Führungstreffer. In der 36. Spielminute wurde dann offensichtlich, dass Fabio Carciolas Stockstich im ersten Drittel kein Zufall war, denn direkt beim Bully ging er auf Markku Tähtinen los. Zur Verwunderung aller bekam Tähtinen ebenso 2 plus 2 Strafminuten wie Carciola, obwohl dieser ihn ganz klar aus dem Spiel nehmen wollte und auch sofort seine Handschuhe fallen ließ, für das er dann noch eine Disziplinarstrafe erhielt.

Mit einem etwas glücklichen 1:1 für die Joker ging es dann ins letzte Drittel. Der ESVK wollte das Spiel nun für sich entscheiden und scheiterte mehrmals an Martinovic in Person von Edwards und Detsch. Doch auch Heilbronn blieb äußerst gefährlich und Stefan Vajs rettete seine Vorderleute mehrmals. Die Druckphasen der Teams wechselten sich ständig ab und ab der 52. Minute verbuchte der ESV durch Schmidle, Ryhänen und Detsch immer mehr Chancen. Die vielleicht größte hatte dann Stephen Schultz, der sich geschickt an seinen Gegenspieler vorbeispielte und mit der Rückhand nur knapp an Martinovic scheiterte. Dabei schien der ESVK die Konzentration verloren zu haben, denn Frantisek Mrazek stand im direkten Gegenzug zum wiederholten Male frei an der blauen Linie. Dieser bekam den Pass, lief allein auf Vajs zu und mit seiner ganzen Klasse ließ er diesem keine Chance. Mit einer Hand am Schläger lenkte er den Puck rechts an dem mit ihm mitgehenden Stefan Vajs vorbei ins nunmehr leere Tor zu einem echten Kunststück. Kurz darauf hatte Adriano Carciola noch die Chance zur Vorentscheidung, doch diesmal konnte Vajs den Puck zur Verwunderung vieler den Puck noch mit der Stockhand am Gehäuse vorbeilenken. Danach begann aber die Schlussoffensive der Joker. Dabei hatten sie gute Gelegenheiten durch Edwards, der ein grandioses Spiel ablieferte und nach Vajs bester Mann auf dem Eis war, die aber alle nicht den Weg ins Netz fanden. Auch ein sechster Feldspieler konnte am Ergebnis nichts mehr ändern. So endete die Partie mit 1:2 für die Gäste. Für ihren großartigen Kampf wurde die Mannschaft um Kapitän Michael Kreitl jedoch noch mit viel Applaus bedacht.

Heilbronns Trainer Gerd Wittmann zollte dem ESVK in der anschließenden Pressekonferenz Respekt für die Hallensituation und lobte die kämpferische Mannschaft. Er hat zwei überragende Torhüter gesehen und ein 2:1 aus heiterem Himmel, welches dann aber durch großen Einsatz und Kampfgeist über die Zeit gebracht werden konnte.

Didi Hegen sah dagegen ein Spiel, in dem Heilbronn vor allem im zweiten Drittel hätte mit drei Toren in Führung gehen können. Auch mit der Chancenanzahl der Heilbronner im eigenen Stadion war er nicht zufrieden und somit gehe der Sieg für die Falken in Ordnung.

Bereits am Samstag um 19:30 Uhr geht es dann am Berliner Platz weiter mit dem Derby gegen EVL Landshut Eishockey.

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