ESV Kaufbeuren

Die Leistungen des ESV Kaufbeuren sind in der laufenden Saison 2020/2021 leider sehr schwankend und unkonstant. Dies hat aus Sicht von ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl (Foto: Benjamin Lahr) mehrere Gründe. Wir haben mit ihm deshalb über die aktuelle Lage gesprochen und dieser hat dabei klar formuliert, dass man mit den Leistungen einzelner Spieler alles andere als zufrieden ist und erklärt auch, warum man zum Beispiel keinen Ersatz für den finnischen Torjäger Sami Blomqvist verpflichtet hat.

esvk.de: Warum reagieren wir nicht auf die langfristigen Ausfälle von Sami Blomqvist und Stefan Vajs?

Michael Kreitl: "Wir haben uns aufgrund der Corona Situation bei uns in der Mannschaft dazu entschlossen, einen Verteidiger zu holen. Alle Verteidiger in unserer Mannschaft waren positiv getestet und hatten teilweise größerer Probleme. Wir wollten mit den jungen Spielern wie Leon van der Linde und Neuzugang Sören Sturm unsere Defensive etwas entlasten, die zu Saisonbeginn mit nur sieben Spielern auch etwas dünn aufgestellt war. Grundsätzlich müsste man aus sportlichen Gesichtspunkten für Sami Blomqvist natürlich einen Ersatz für die Zeit des Ausfalls holen, finanziell gesehen wäre das für uns aber schon ein gewisses Risiko, dass wir im Moment nicht eingehen wollen, bzw. können. Wir müssen nicht nur die aktuelle Situation im Auge haben, sondern auch die Zukunft. Ein finanzielles Risiko werden wir nicht eingehen. Dazu haben wir ja auch mit Markus Schweiger, Philipp Krauss oder auch Max Oswald Spieler im Kader, die wir gerne fördern und ihnen viel Eiszeit geben. Wir sehen die aktuelle Lage auch als große Chance für unsere jungen Spieler. Auf die Zukunft gesehen, sind wir davon überzeugt, dass wir als ESV Kaufbeuren davon profitieren können."

esvk.de: Und bei Torhüter Stefan Vajs?

Michael Kreitl: "Auf die Verletzung von Stefan Vajs haben wir mit der Verpflichtung von Maximilian Meier reagiert. Natürlich haben wir auch darüber nachgedacht einen Kontingentspieler zu verpflichten, was wir aber schnell verworfen haben, da wir mit Jan Dalgic einen jungen, aber auch sehr talentierten Torhüter haben, der in Lage ist, gute bis sehr gute Leistungen in der DEL2 abzurufen. Maximilian Meier hat in seinen Einsätzen bisher auch gezeigt, dass er sehr talentiert ist und Spiele in der DEL2 gewinnen kann. Einen Stefan Vajs in top Form zu ersetzten ist natürlich auch eine sehr schwere Aufgabe, keine Frage, aber wir haben großes Vertrauen in unsere Torhüter."

esvk.de: Woran hakt es aktuell aus deiner Sicht? Warum sind die Leistungen der Mannschaft so unkonstant?

Michael Kreitl: "Unser Hauptproblem ist neben den langfristigen Ausfällen von Stefan Vajs und Sami Blomqvist mit Sicherheit auch, dass einige Leistungsträger aus den unterschiedlichsten Gründen, seit längerem nicht ihre top Leistungen abrufen können. Die einen oder anderen Gründe sind dabei denke ich auch sehr offensichtlich, andere sind wohl dann auch eher physiologischer Natur und wir sehen schon auch, dass der eine oder andere vielleicht auch an seiner Leistungsgrenze angekommen ist. Die DEL2 wird von Jahr zu Jahr stärker, das ist auch nicht von der Hand zu weisen."

esvk.de: Wie ist es geplant auf die aktuelle Situation zu reagieren?

Michael Kreitl: "Eines ist sicher. Wir stehen zu 100 Prozent hinter unserem Trainerteam Rob Pallin und Sebastian Osterloh. Wir haben die Lage gemeinsam analysiert und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass einige Probleme sich schon länger in der Kabine festgesetzt haben. Der eine oder andere Spieler ist jetzt auf Bewährung und muss sich beweisen. Wir haben auch das Gefühl, dass sich hier in Kaufbeuren eine kleine Wohlfühloase gebildet hat. Wir können keine Spiele gewinnen, wenn nicht alle an ihre Leistungsgrenze gehen und alles für den ESV Kaufbeuren geben. Je nachdem wie sich die kommenden Spiele entwickeln, wird es dann unter Umstände auch mal die eine oder andere nicht so schöne oder auch unpopuläre Entscheidung geben. Auch mit dem Blick in die Zukunft werden wir sehr genau hinschauen, wer auch weiterhin das ESVK Trikot tragen kann und wer eben nicht."