Frankfurt gewinnt hochklassiges Spiel

ESVK muss sich vor 3.031 Zuschauer mit 1:2 geschlagen geben


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Volles Haus, einen Sonderzug und bestes Eishockey des ESV Kaufbeuren und der Löwen Frankfurt durften heute die 3.023 Zuschauer in der erdgas schwaben arena mit ein wenig Verspätung erleben, denn der Spielbeginn sollte sich auf 20.30 Uhr verschieben, da die Gäste aus der Mainmetropole im Stau standen. Am Ende siegten die Gäste in einem äußerst engen Spiel mit 2:1.

Zwischen den Pfosten Kaufbeurens stand auch am heutigen Abend wieder Bastian Kucis, der den verletzten Stefan Vajs sehr gut vertrat. Ansonsten konnte Andi Brockmann mit Ausnahme der Langzeitverletzten, Tim Wohlgemuth sowie U20-Nationalspieler Christoph Kiefersauer aus dem Vollen schöpfen.

Die erste gute Möglichkeit der Partie bot sich dem ESVK gleich in der Anfangsminute. Max Schmidle enteilte seinem Gegenspieler auf der rechten Seite und legte den Puck vors Tor, doch Jere Laaksonen schoss knapp über das Gehäuse. Die Gäste ließen sich aber nicht lange bitten und hatten durch Tyler Gron eine ähnlich große Chance. Dank einer sehr aggressiven aber fairen Spielweise und einem sehr guten Forechecking kauften die Löwen in der Folge den Jokern den Schneid ab und erspielten sich ein leichtes Übergewicht. Die Rot-Gelben brauchten etwas, um damit umgehen zu können. Dies gelang jedoch immer besser. Dadurch hatte Jona Karevaara in Minute zwölf auch zwei gute Gelegenheiten, doch hielt Hannibal Weitzmann im Frankfurter Tor seinen Kasten sauber. Nachdem sich die Mainstädter mit zwei Strafzeiten schwächten, hatten die Mannen von Andi Brockmann gute Chancen, doch u.a. Christopher Kasten scheiterte im Slot an Weitzmann. Der ESVK erspielte sich noch einige Möglichkeiten, doch blieb der Torerfolg aus. Somit ging es mit einem 0:0 in die erste Pause. 

Den besseren Start ins Drittel erwischten wiederum die Löwen. Zuerst hatte Matt Pistilli in der 22. Minute eine aussichtsreiche Chance über die rechte Seite, bevor sich den Gästen dann eine Überzahl bot. Wade Macleod versuchte dabei zwei Mal eine Direktabnahme. Beim ersten Mal fand er seinen Meister noch in Bastian Kucis, doch nur ein paar Zeigerumdrehungen später war auch der junge Schlussmann chancenlos. Damit stand es 0:1. Wiederum taten sich die Hausherren gegen das Forechecking der Gäste anfangs schwer und hatten zuerst nur vereinzelte Entlastungsangriffe. Bei einem dieser traf Philipp de Paly in der 26. Minute nur das Außennetz. Als Steven Billich in Überzahl dann viel Zeit und Raum zum Zielen hatte, war wohl manchem Zuschauer schon der Torschrei auf den Lippen, doch er schoss zu zentral auf Weitzmann. Speziell im Powerplay war der ESV stets gefährlich. Auch in der 37. Minute war es wieder Billich, dessen Schuss aus dem Slot in letzter Sekunde noch geblockt wurde. Als dann noch in der gleichen Überzahl Sami Blomqvist Jona Karevaara vor dem Tor in Szene setzte, konnte dieser nur noch durch ein Foul am Abschluss gehindert werden. Dafür wurde dem Finnen ein Penaltyschuss zugesprochen, den er aber knapp am rechten Kreuzeck vorbeischoss. Der Eissportverein hatte nun ein deutliches Übergewicht, doch blieb dies ungenutzt. So scheiterte noch einmal Karevaara Sekunden vor der Pausensirene, als er einen Schuss von der Blauen nur Zentimeter neben das Tor abfälschte. 

Das Schlussdrittel sollte nicht lange Dauern, bis die Uhren wieder auf null gestellt werden sollten. In der 43. Minute schoss Sebastian Osterloh den Puck mit der Rückhand von der Blauen in Richtung Tor. Florian Thomas hob seinen Schläger dazwischen und fälschte zum 1:1 ab. Es ging nun Schlag auf Schlag. Neun Sekunden nach dem Ausgleich rettete Weitzmann seine Farben mit einem Hechtsprung nach Joey Lewis‘ Nachschuss. Die Hessen erholten sich aber schnell vom Ausgleich und hätten den Spielstand wieder zu ihren Gunsten gestalten können. Zuerst bekam Brett Breitkreuz im Liegen den Puck nicht mehr gezielt aufs Tor, bevor dann in Minute 47 Nils Liesegang die wohl beste Chance hatte. Dieser schoss den Puck aus spitzem Winkel hinter Kucis vorbei durch den Torraum. Fast im Gegenzug musste dann das Lattenkreuz für den geschlagenen Weitzmann retten, als Charlie Sarault im Konter abschloss. Für die Zuschauer bot sich nun eine äußerst spannende und schnelle Partie. In der 51. Minute hatte dann Weitzmann alle Hände voll zu tun. Zuerst parierte er einen Alleingang von Lewis, bevor er dann noch zwei Schüsse von ihm nach Querpässen abwehrte. Diese Chancenverwertung sollte sich in der 54. Minute rächen. Nach einem Versuch Breitkreuz‘ von der blauen Linie musste Kucis prallen lassen und mit dem Nachschuss durch Liesegang gingen die Löwen erneut in Führung. In der Folge gab es für beide Teams nochmals kurzzeitig Überzahlspiele, bevor es in die Schlussminuten ging. In dieser hatte zuerst Schmidle nach einem langen Pass die Schussschance, bevor er nach einem Stockschlag zwei Minuten bekam. Damit sollte der ESV die letzten beiden Minuten in Unterzahl agieren. Die Frankfurter verstanden es, den Puck gut laufen zu lassen und die Zeit routiniert herunterzuspielen. Damit unterlag der ESVK unglücklich gegen den Meister, die auf einen bärenstarken Hannibal Weitzmann bauen konnten.

Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach Paul Gardner beiden Fanlagern ein Lob aus. Er sah ein hart umkämpftes Spiel und war glücklich mit über die Punkte. Andi Brockmann haderte etwas mit der Chancenverwertung, denn es war in seinen Augen wohl das beste Heimspiel seiner Jungs. „Wenn wir weiter so spielen wie heute, dann werden wir noch viele Spiele gewinnen“, so der Trainer.

Tore: 0:1 (22.) MacLeod (Schüle, Filin – PP1); 1:1 (43.) Thomas (Osterloh, Monteith); 1:2 (54.) Liesegang (Schüle, Breitkreuz)

Aufstellung:

Kucis; Güßbacher
Osterloh (C) – Pfaffengut
Ketterer – Monteith

Haase – Kasten

Reinig
Lewis – Sarault – Billich
Schmidle (A) – Laaksonen – Oppolzer
Blomqvist – Schäffler – Karevaara (A)
Wolter – Thomas – de Paly

Strafen: 8 – 12

Schiedsrichter: Hertrich, Schmidt

Zuschauer: 3.031

Foto: Lahr-Fotografie

 

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