Traumstart für die Joker mit 6-Punkte-Wochenende

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Nachdem am Freitag die hochfavorisierten Schwenninger Wild Wings mit 4:1 in die Schranken gewiesen werden konnten, besiegten die Joker am Sonntag abend auch die Freiburger Wölfe vor 2.203 begeisterten Zuschauern mit 4:3 und können sich gleich über das erste Wochenende mit der Optimalpunktzahl freuen. Allerdings erwiesen sich die Wölfe als zäher Brocken, und es brauchte auch eine Menge Glück, um letztendlich die drei Punkte in Kaufbeuren zu behalten. Die Joker legten gleich los wie die Feuerwehr und wollten die Gäste in den ersten Minuten überrennen. Nachdem Anton Saal aus guter Position noch knapp daneben zielte, hämmerte "Geburtstagskind" Florian Bindl die Scheibe nach einem Bullygewinn durch Go Tanaka zum 1:0 in die Maschen. Nicht einmal eine halbe Minute später erkämpfte sich Anton Saal im Freiburger Drittel den Puck, paßte auf Petr Sikora und dieser verwandelte mit traumwandlerischer Sicherheit zum 2:0. Auch in den folgenden Minuten wurden mehrere gute Chancen für die Joker notiert. Doch Mike Wehrstedt konnte die Scheibe nicht im Tor unterbringen. Kurze Zeit später tunnelte Daniel Oppolzer zwar Goalie Ronny Glaser, doch der Torhüter konnte dem Puck dennoch die entscheidende Richtungswendung geben, dass er am Tor vorbeistrich. Die erste Viertelstunde dominierten weiterhin klar die Joker. Doch auch Dominic Krabbat konnte einen feinen Paß von Petr Sikora vors Tor nicht in demselben unterbringen. Nach 14 Minuten verzeichneten auch die Gäste eine Großchance, deren Entstehung eher dem Zufall zuzuschreiben ist. Nach einem Bullyverlust in der neutralen Zone fühlte sich kein Kaufbeurer für Dennis Meyer verantwortlich. Doch Thomas Tragust zeigte wie auch schon am Freitag eine herausragende Partie. Kurz vor Drittelende narrte Jordan Webb zwei Gegenspieler, visierte allerdings lediglich die Latte des Freiburger Tores an. In der Drittelpause hatte wohl Freiburgs Coach Peter Salmik die richtigen Worte gefunden. Wie verwandelt kam seine Mannschaft aufs Eis zurück. Dies zeigte sich bereits nach nur 17 Sekunden mit dem Anschlusstreffer durch Torjäger Paul McIlveen, als die Scheibe zuerst unglücklich von der Bande abgeprallt war. Beinahe wäre wenige Sekunden später in Unterzahl der Ausgleich gefallen, als Yannick Dube seinen gefürchteten Trick beinahe erfolgreich abgeschlossen hätte. Doch im nächsten Angriff kassierten die Joker dennoch den Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient war. Marek Ivan war mit einem tollen Tor bei Freiburger Überzahl erfolgreich, als Tragust ein wenig durch einen Verteidiger die Sicht verstellt war. Nun wurden auf einmal die Freiburger undiszipliniert. Innerhalb von nur fünf Minuten kassierten sie vier Strafzeiten. Doch besonders das Powerplay sollte an diesem Tag nicht die Stärke der Joker sein. Sogar eine über 80-sekündige doppelte Überzahl brachte keinen weiteren Treffer für die Hausherren. Immer wieder schlichen sich Unkonzentriertheiten ein und dann kam auch noch Pech hinzu. Als beide Mannschaften wieder komplett waren, setzte Anton Saal aus spitzem Winkel zu einem Schuß an, den Glaser zwar noch parieren konnte. Dominic Krabbat stocherte irgendwie die Scheibe doch noch über die Linie und brachte sein Team damit wieder in Führung. Kurz vor Drittelende hätten die Joker noch durch Sikora und McFeeters die Vorentscheidung herbeiführen können, beide scheiterten allerdings am Freiburger Goalie Glaser. Im Schlußabschnitt wollten die Joker unbedingt die Führung ausbauen, um die nächsten drei Punkte zu sichern. Rob McFeeters nach tollem Paß von Oppolzer sowie Krabbat fanden allerdings in Glaser ihren Meister. Auf der anderen Seite konnte Go Tanaka gerade noch den Puck von der Linie des eigenen Tores kratzen. Das Spiel ging nun rauf und runter mit Chancen für beide Mannschaften. Mike Wehrstedt, der sich heute einige Möglichkeiten erarbeitete, war allerdings vom Schußpech verfolgt. Doch in der 47. Minute jubelten die mitgereisten Freiburger Fans. Patrick Vozar schloß eine tolle Einzelleistung gekonnt zum 3:3 ab. Das Spiel war nun wieder völlig offen. Die Gäste schwächten sich in dieser Phase durch einige Strafzeiten allerdings erneut selbst. Doch trotz guter Chancen durch Oppolzer und Ekblad, die beide von Jordan Webb hervorragend in Szene gesetzt wurden, wollte im Powerplay kein weiterer Treffer mehr fallen. Dreieinhalb Minuten vor Schluß hatte gar Webb die größte Chance zum Führungstreffer, als er vor dem Tor "vergessen" wurde und den Puck seelenruhig annehmen konnte. Doch ihm fehlte der Schwung, um Glaser noch auszutanzen. Drei Minuten vor Schluß gewährte Schiedsrichter Seckler den Jokern eine Überzahl. Doch genau 120 Sekunden vor dem Ende wanderte noch Petr Sikora auf die Strafbank. Damit mussten die Joker die letzte Minute dieses Spiels in Unterzahl agieren. Den Zuschauern schwante nichts Gutes, doch als beide Mannschaften noch gleich viel Spieler auf dem Eis hatten, setzten die Joker den Gästen den Todesstoß. Jordan Webb bediente den mitgelaufenen Kapitän Emil Ekblad, der zum umjubelten Führungstreffer einnetzen konnte. Doch es folgte noch besagte Unterzahl, die sogar noch durch Lindmarks Strafzeit eine doppelte wurde. Überraschenderweise nahm Freiburgs Trainer Salmik erst spät seinen Torhüter vom Eis, um mit sechs Feldspielern gegen nur drei Joker doch noch den Ausgleich zu erzielen. Die Kaufbeurer retteten schließlich mit Glück und Geschick diesen Spielstand über die Zeit und können sich über einen tollen Saisonstart freuen. Viele Fans werden sich die Tabelle nach diesem Spieltag vermutlich einrahmen lassen. In der anschliessenden Pressekonferenz war Freiburgs Coach Salmik nicht unzufrieden mit seinem Team. Er beklagte allerdings, dass seine Mannschaft anscheinend immer einen Rückstand als Weckruf benötigen würde. Ken Latta sah im ersten Drittel eine hellwache Heimmannschaft, die allerdings im Mittelabschnitt mehrheitlich geschlafen habe. Im Schlußdrittel wogte das Spiel hin und her. Er musste oft seine Leistungsträger bringen, um den Sieg über die Zeit zu retten.

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