Mit jeder "Menge" Biß den Spitzenreiter niedergerungen

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Die Kaufbeurer Joker machten mit einem 5:3 Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer Schwenninger Wild Wings vor nur 1.745 Zuschauern ihr 5-Punkte-Wochenende gegen das Spitzenduo perfekt. Überragender Spieler einer dennoch ausgeglichenen Mannschaft war Daniel Menge, der an allen fünf Toren beteiligt war. Gästetrainer Axel Kammerer überraschte mit seiner Entscheidung, auf Back-Up Sebastian Staudt zu setzen. Auf Seiten der Kaufbeurer stellte Ken Latta anfangs alle Youngster in die vierte Sturmreihe. In einem durchschnittlichen Eröffnungsdrittel hatten die Gäste die ersten nennenswerten Torchancen. Stefan Vajs zeigte sich jedoch gewohnt sicher und ließ kaum Abpraller zu. Nach und nach arbeiteten sich die Hausherren ins Spiel und kamen durch Rob Brown und Mike Wehrstedt zu ersten guten Möglichkeiten. Nach etwa zehn Minuten vergaben die Gäste ihre bis dahin beste Möglichkeit, als Krestan einen Querpaß von Daniel Hacker knapp verfehlte. Auf der Gegenseite bediente Petr Sikora mit einem tollen Paß Kapitän Christof Assner, der frei vor dem Tor an Goalie Staudt scheiterte. Ganz klar eine tolle Aktion von allen Beteiligten! Eher zufällig fiel der Führungstreffer, als ein Schlenzer von Patrick Seifert von Staudt direkt auf Mark Soares abgewehrt wurde und von dort ins Tor trudelte. Sekunden später hätten die Joker den Tabellenführer beinahe völlig überrumpelt, als Brown beinahe das zweite Tor gelungen wäre. In den nun folgenden Minuten durften die Joker aufgrund der ruppigen Spielweise der Gäste mehrmals ihr Überzahlspiel verbessern, schafften es allerdings mehrmals nicht, überhaupt ins gegnerische Drittel zu kommen. Dennoch fiel im Powerplay eine Sekunde vor der Pausensirene das 2:0, als Petr Sikora einen abgefälschten Schlenzer von Jakub Körner über die Linie bugsierte. Im zweiten Abschnitt drückte der Spitzenreiter zunächst massiv auf den Anschlußtreffer. Besonders in Kaufbeurer Unterzahl brannte es mehrfach vor dem Tor von Stefan Vajs, der sich zunehmend als Turm in der Schlacht erwies. In der 26. Minute war allerdings auch er machtlos, als Marcus Götz einen Abpraller aus spitzem Winkel im Kasten unterbrachte. Die Gäste wurden nun immer stärker und drängten auf den Ausgleich. An der anderen Seite des Eises prüfte Petr Sikora in Überzahl den Schwenninger Goalie. Als sich Jakub Körner wenige Sekunden später toll durchtankte, konnte Oldie Sikora zum 3:1 abstauben. Nur 90 Sekunden später erhöhten die Gastgeber gar auf 4:1, als Daniel Menge eine schöne Kombination im Nachschuß abschloß. Die Joker schienen allmählich, das Spiel in den Griff zu bekommen. Rob Browns fulminanter Schuß an den Pfosten hätte die Partie beinahe frühzeitig entschieden. Und so kam es, dass die Wild Wings nur wenige Sekunden vor der zweiten Pausensirene durch Brock Hooton, der sehenswert ins Kreuzeck versenkte, zum 4:2 Anschlußtreffer kamen. Im Schlußabschnitt versuchten die Gäste noch einmal alles und kamen in der 43. Minute zum 4:3 Anschlußtreffer erneut durch Hooton, bei dem der ansonsten fehlerfreie Stefan Vajs die Scheibe zwischen den Beinen hindurch passieren ließ. Nur knapp eine Minute später hatte Mark Soares prompt die Chance, den Vorsprung seiner Mannschaft wieder auszubauen. Torhüter Staudt zeigte sich allerdings auf dem Posten und fischte den Schlenzer des kleinen Kanadiers herunter. Immer wieder zeigte sich Petr Sikora als Dreh- und Angelpunkt und trieb das Spiel der Kaufbeurer Mannschaft an. Doch weder Daniel Menge noch Michael Fröhlich konnten seine tollen Pässe zur Vorentscheidung nutzen. Maximilian Schäffler hatte ebenfalls einen Treffer auf dem Schläger, zielte allerdings knapp neben den Kasten. Fünf Minuten vor Schluß zeigten sich die Gäste erneut undiszipliniert und brockten sich dadurch eine 84-sekündige doppelte Unterzahl ein. Doch erneut verpassten die Joker durch wenig Effektivität, den entscheidenden Treffer zu setzen. Somit mußten die Hausherren gegen Ende des Spiels noch einmal schwer zittern, da die Gäste durch Melischko und Robin Just noch einmal zu gefährlichen Chancen kamen. Unmittelbar, nachdem Torhüter Staudt 30 Sekunden vor dem Ende aus seinem Tor fahren wollte, fing Daniel Menge einen Paß eines Schwenninger Verteidigers ab und vollendete seinen starken Auftritt unter großem Jubel der Zuschauer mit einem Schuß ins leere Tor zum 5:3. In der anschließenden Pressekonferenz haderte Gästetrainer Kammerer mit der undisziplinierten Spielweise seiner Mannschaft, der ein unsicherer Torhüter Staudt auch nicht die Sicherheit gegeben habe. Seine Mannschaft habe es den Jokern einfach zu leicht gemacht. Ken Lattas Plan, dem Spitzenreiter mit Forechecking das Leben schwer zu machen und die Verteidiger zu Fehlern zwingen, ging voll auf. Allerdings waren ihm vor allem die beiden knapp 90-sekündigen ungenutzten doppelten Überzahlmöglichkeiten ein Dorn im Auge. Dennoch war er natürlich froh und stolz auf sein Team, das gegen das Spitzenduo an diesem Wochenende insgesamt fünf Punkte einfuhr.

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