Joker mit Arbeitssieg gegen "Fire"

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Als bereits nach 30 Sekunden Benjamin McLeod vor 1.566 Zuschauern einen Schuss von Christof Assner an den Pfosten abfälschte, dachten wohl viele Zuschauer an einen Spaziergang gegen Deggendorf Fire. Die Gäste, die mit einem Rumpfkader angetreten waren, agierten aus einer verstärkten Defensive und machten immer wieder geschickt die Räume eng. Bereits vor dem Spiel wurde via Pressemitteilung die Verpflichtung von Torhüter Clemens Heringer bekannt gegeben. Das Eigengewächs wurde nach viele Stationen in der Fremde, zuletzt beim Bayernligisten Königsbrunn, als Ersatz für den wohl noch länger ausfallenden Christian Baader verpflichtet. Heringer nahm erwartungsgemäß auf der Ersatzbank Platz, weil Martin Fous das Tor hütete. Für Andreas Neumann durfte, wie schon beim Auswärtssieg in Dresden, Bastian Hitzelberger in der dritten Verteidigung neben Stefan Mayer agieren. Hitzelberger spielte einen ruhigen und souveränen Part neben dem Routinier. Die Joker zeigten gleich von Beginn an, in welche Richtung es geht und wollten den Gästen mit vielen Kombinationen den Zahn ziehen. Doch erst in der 9. Minute ergab sich die erste klare Tormöglichkeit, als Jordan Webb aus spitzem Winkel aufs leere Tor zielte, allerdings einen Stock eines Deggendorfer Feldspielers traf. Zwar brannte es im Verteidigungsdrittel der Niederbayern einige Male lichterloh, dennoch hielten die Gäste das Spiel offen. In der 11. Minute wachten sie langsam auf, denn innerhalb einer Minute hatte deren Star, Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger, zwei gute Möglichkeiten zur Führung. Nur zwei Minuten später verzog erneut Greilinger in Überzahl nur knapp. Doch in der 17. Minute war es endlich so weit. Nach brillanter Vorarbeit von Daniel Schury brachte Thorsten Rau aus spitzem Winkel den Puck im fast leeren Gästegehäuse unter. Gleich zu Beginn des zweiten Drittels tauchte plötzlich ein Deggendorfer allein vor Martin Fous auf, doch der Goalie der Joker blieb Sieger in diesem Duell. Nur eine Minute später hätte beinahe Daniel Schury die Scheibe durch die Beine von Torhüter Haider geschoben. Auch in der Folgezeit spielte sich das Geschehen hauptsächlich vor dem Tor der Gäste ab. Doch die Angriffsbemühungen scheiterten meist an der dicht gestaffelten Deggendorfer Abwehr. Doch da die Joker auch einige Male in der Defensive Unkonzentriertheiten zeigten, ergab sich für die Gäste ebenfalls die ein oder andere hochkarätige Möglichkeit. Dennoch fiel verdientermaßen das zweite Tor für die Gastgeber, als zuerst Jordan Webb knapp den Puck verpasste, allerdings im Nachschuss der in den letzten Wochen immer stärker werdende Daniel Oppolzer mit einem trockenen Schuss den wackeren Reinhard Haider im Deggendorfer Tor überwand. Auch danach brillierten die Joker im Drittel der Gäste, vor allem die Reihe mit Webb und McFeeters zeigte einige tolle Kombinationen. Die spielfreudigen Kanadier vergaßen allerdings das Toreschießen. Auch die dritte Kaufbeurer Formation spielte teilweise bei personellem Gleichstand nahezu Powerplay. Im letzten Drittel waren bereits 13 Minuten gespielt, als sich eine Dreifachchance für die Joker ergab. Zuerst scheiterte Benjamin McLeod, und in den Nachschüssen zuerst Thorsten Rau und anschließend Daniel Schury. Wie aus heiterem Himmel erzielten die Gäste in Person ihres besten Mannes, Thomas Greilinger, den unerwarteten Anschlusstreffer etwa fünf Minuten vor Schluss. Das Spiel sollte wohl nochmals spannend werden. Doch Lubos Velebny beseitigte nur 90 Sekunden später letzte Zweifel am Erfolg der Hausherren, als er, nachdem Rob McFeeters noch aus aussichtsreicher Position gescheitert war, den Puck zum umjubelten 3:1 in die Maschen hämmerte. Der Slowake wollte in der 59. Minute die Partie wohl nochmals spannend machen, als ihm in Überzahl ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Thomas Kulzer durfte allein auf Martin Fous laufen, doch der junge Kaufbeurer Torhüter parierte erneut hervorragend. Gästetrainer Eisenhut versuchte 70 Sekunden vor Schluss noch einmal alles und nahm den tadellosen Reinhard Haider vom Eis, um noch das Unmögliche mit sechs gegen fünf Spieler zu erreichen. Dieser Schuss ging allerdings nach hinten los, denn Daniel Schury krönte seine starke Leistung mit dem 4:1 ins leere Tor. Somit siegten die Joker mit demselben Ergebnis wie im Hinspiel in Niederbayern. In der anschließenden Pressekonferenz war Deggendorfs Eisenhut stolz auf den Kampfgeist und das Herz seiner Truppe. Das Spiel wäre vom Ergebnis lange offen gewesen, dennoch sei der Kaufbeurer Sieg absolut verdient. Laut Maurizio Mansi habe seine Mannschaft viel Druck gemacht und das Spiel kontrolliert. Nach dem entscheidenden 3:1 habe seine Mannschaft wieder ruhiger agiert. Neuzugang Clemens Heringer bräuchte noch etwas Training, aber in naher Zukunft werde er bereits zum Einsatz kommen.

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