Drei statt sechs - Joker treten auf der Stelle

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Viel vorgenommen hatten sich die Joker am vergangenen Wochenende, am Ende konnte Coach Pit Ustorf jedoch nur eine äusserst nüchterne Bilanz ziehen: „Wir sind von unserem eigenen Anspruchsdenken derzeit sehr weit entfernt“. Möglichst viele Punkte wollte der ESVK gegen Crimmitschau und Weisswasser holen, hinter vorgehaltener Hand sprach man von sechs Punkten, am Ende gab es für die Joker nur drei Zähler, gemessen an den eigenen Ansprüchen waren das genau drei zu wenig. Eigentlich hatte das Wochenende gut für den ESV begonnen, nach einem Guten und einem sehr gutem Drittel in Crimmitschau führte der ESV Kaufbeuren bei den Westsachsen hochverdient mit 4:1. Walsh, Cabana, Kozacka und Holzmann sorgten für die Treffer. Doch im Schlussdrittel brachen die Joker ein, die Kraft schien nicht zu reichen, zudem gesellten sich zu viele individuelle Fehler dazu. Seinen Teil dazu trug Verteidiger Martin Hamann bei. Alexander Heinrich verpasste vor den Augen Hamanns Matt Bannan einen üblen Kniecheck und Hamann rächte sich postwendend an dem Crimmitschauer, indem er ihm eine ordentliche Tracht Prügel verpaste. Dumm nur, dass sich Hamann dafür eine Spieldauerstrafe einhandelte und der ESVK somit ab der 33. Minute nur noch mit vier Verteidigern agierte. Doch alleine der erhöhte kraftaufwand für die verbleibenden Verteidiger ist keine Entschuldigung, dass eine Mannschaft ein Spiel dermaßen aus der Hand gibt. „Wir haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen“ meinte ein sichtlich gefrusteter Ustorf nach dem Spiel und auch Thorsten Rau meinte nur kopfschüttelnd „So ein Spiel darf man nicht verlieren“. Nicht viel besser lief es für den ESV am Sonntag. Wie schon am Freitag gelang den Jokern in Überzahl nichts, dafür mussten sie bei numerischer Überlegenheit der Gegner beide Gegentreffer hinnehmen. „Ich weiß nicht, was ich mit dem Powerplay der Mannschaft noch machen soll. Wir trainieren das immer, vielleicht sollte wir damit aufhören“ so Ustorf nach dem Spiel. Von insgesamt 14 Überzahlspielen an diesem Wochenende konnte der ESVK kein Einziges nutzen. Die verdiente Gästeführung aus dem ersten Drittel wandelten Marcel Juhasz und Thorsten Rau innerhalb von 73 Sekunden in eine Führung um. Doch danach lief bei den Jokern nichts mehr zusammen. Die Gäste agierten nicht viel besser als der ESV, profitierten aber in Überzahl von einem Stellungsfehler der Joker-Abwehr. Auch im Schlussdrittel boten beide Teams nur Schmalkost. Die Joker profitierten in der Verlängerung dann vom einzigen groben Fehler des sonst gutem Gästekeeper Martin Niemz, der einen Schuss von Bohdan Kozacka vor die Füße von Thorsten Rau fallen lies, so dass der Stürmer nur noch einschieben musste. Nach dem Spiel fand ESVK-Coach Pit Ustorf wenig lobende Worte für sein Team „Das einzig positive war, dass die Mannschaft gekämpft hat. Aber im Team stimmt die Chemie nicht, es ziehen sich tiefe Gräben durch die Mannschaft. Die kommende Spielpause wird sehr wichtig, da müssen wir dem Team klarmachen, dass sie alle dasselbe Trikot tragen und alle an einem Strang ziehen müssen. Momentan ziehen 22 Mann in 22 Richtungen. Dem scheint es so, dass einige vergessen, was vorher ausgemacht wurde. Sie gehen auf das Eis und spielen nur noch nach Instinkt, alle trainierten und abgesprochenen Laufwege sind plötzlich vergessen“.

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