Wichtiger Sieg nach kuriosem Torwart-Roulette

Joker ringen Heilbronner Falken nieder - Beide Torhüter der Gäste verletzen sich


Geschrieben von

Einen wichtigen 4:2-Sieg feierten die Kaufbeurer Buron Joker vor 1.173 Zuschauern gegen Topfavorit Heilbronner Falken. Bei den Gästen musste in den letzten 16 Minuten beim Stand von 3:1 nach zwei verletzten Torhütern ein Feldspieler das Gehäuse hüten, machte seine Sache allerdings hervorragend.

Bereits nach fünf Minuten knallte Torhüter Kevin Nastiuk nach einem Foulspiel eines Heilbronner Verteidigers ins Tor und musste behandelt werden, ehe er drei Minuten später doch gegen Backup Dominic Bartels ausgetauscht wurde. Mit viel Biß und Disziplin wehrten sich die Joker gegen den Topfavoriten, der außer einem Pfostenschuß durch Adriano Carciola kaum einen Weg durch die sichere Jokerdefensive fand. Wenige Sekunden vor Drittelende hatte gar Louke Oakley die große Möglichkeit zur Führung, als er völlig allein vor Torhüter Bartels vergab.

Im Mitteldrittel begannen die Hausherren zunächst etwas offensiver und hatten durch Konter über Oakley und Krabbat sowie Eisenschmid gute Einschußmöglichkeiten. Doch es klingelte erstmals auf der Gegenseite. Michel Leveille wurde im Kaufbeurer Drittel zu wenig gestört und konnte mit etwas Glück und Geschick mit der Rückhand zum 0:1 verwandeln. Für den Favorit schien es nun zu laufen. Doch weit gefehlt! Fast im Gegenzug landete ein hervorragend getimeter langer Paß von Dominic Krabbat bei Markku Tähtinen, der nur noch den Schläger zum wichtigen 1:1-Ausgleich hinhalten musste. In der Folge verteidigten die Hausherren mit Mann und Maus diesen Spielstand, um wenige Minuten später nochmals eiskalt zuzuschlagen. Hatten zuvor noch Oakley und Krabbat die erstmalige Führung knapp verpasst, so machte es die Youngster-Reihe besser. Einen Schlenzer von Christoph Fröhlich konnte Torhüter Bartels nicht festhalten, während Markus Eisenschmid zur 2:1-Führung jubelnd abstaubte. Sechs Sekunden vor der zweiten Drittelpause brachte ein äußerst kurioser Treffer sogar das 3:1. Kevin Saurette passte von der linken Seite in die Mitte, von wo aus der Puck vom Schlittschuh eines Gästeverteidigers den Weg ins Tor fand.

Kurios wurde es im letzten Drittel. Nach etwas mehr als drei Minuten verletzte sich auch noch Torhüter Bartels ohne Einwirkung eines Gegenspielers. Verteidiger Fabian Krull erklärte sich bereit, die Aufgabe im Tor bis zum Ende des Spiels zu übernehmen und erschien nach einer längeren Unterbrechung in Torhütermontur und donnerndem Applaus aus beiden Fanlagern auf dem Eis. Und Krull mauserte sich gar zum Spieler des Abends auf Seiten der Gäste. Zwar brachten die Joker kaum gefährliche Schüsse zustande, da sie weiter geduldig das Spiel der Gäste zerstörten. Doch blieb der Verteidiger-Goalie ohne Gegentor und zeigte sogar die eine oder andere spektakuläre Parade. Nachdem die Gäste 90 Sekunden vor dem Ende noch eine Strafzeit erhielten, war das Spiel für das junge Kaufbeurer Team gedanklich wohl schon abgehakt. Doch dies bestraften die bissigen Gäste 37 Sekunden vor dem Ende gar noch mit dem Anschlußtreffer. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr, da Daniel Menge den 4:2-Endstand ins leere Tor markierte.

In der anschließenden Pressekonferenz sah Gästetrainer Rossi ein enges Spiel und bescheinigte seiner Mannschaft, nicht aufgegeben zu haben. Ken Latta war mit dem Spiel seiner Truppe nach dem Ausfall des zweiten Torhüters nicht begeistert, lobte aber den Gegner aufgrund von vier starken Angriffsreihen sowie - scherzhaft - drei starken Torhütern. Sein Team müsse noch lernen, 60 Minuten konzentriert Eishockey zu spielen.

Zurück

ESVK-Aktuell

ESVK-Aktuell