Torjäger, Freund, Mensch

Manfred Kraus sprach mit alten Weggefährten des verstorbenen Kaufbeurer Eishockeyidols Fredl Hynek


Geschrieben von

Bild: Die Kaufbeurer Paradereihe der fünfziger Jahre mit Georg Scholz, Reinhold Rief und Alfred Hynek.

Kaufbeuren trauert um seinen großen Sohn Fredl Hynek. Das Eishockeyidol der fünfziger und sechziger Jahre ist am 1. Mai 2016 für immer von uns gegangen. Wir verlieren einen legendären Stürmer und einen großartigen Menschen, der allseits hohe Wertschätzung genoss. Dies spiegelt sich anschaulich auch in den Äußerungen seiner alten Weggefährten wider.

"Der Fredl war überaus sympathisch, immer freundlich und sehr ausgeglichen. Ein Pfundskerl und ein prima Kamerad. Wir hatten viel Freude und Spaß zusammen. Ich habe ihn sehr gerne gemocht. Jede Begegnung mit ihm war schön. Vom Fredl gab es nie ein böses Wort. Er stieß 1950 als Jugendlicher zu uns und kam sofort in die Mannschaft. Ich durfte ihn mit ausbilden. Wir waren damals ja schon vier Jahre als ESVK zusammen. Fredl war ein großartiger Schlittschuhläufer und ein unvergleichlicher Torjäger. Ein Instinktspieler. Ja, er besaß einen ungeheuren Torinstinkt. Er war ein wunderbarer Mensch. Ich werde ihn sehr vermissen." (Fritz Sturm, Gründungsmitglied des ESVK und auch als Spieler ein Mann der ersten Stunde, Jahrgang 1929)

 

"Der Fredl und ich sind immer sehr gute Freunde geblieben und wir waren auch später viel beieinander. Er war ein sehr netter und anständiger Mensch. Genauso wie auch seine Frau Ernie ein ganz lieber Mensch ist. Als wir Füssener damals runter nach Kaufbeuren gekommen sind, wurden wir vom Fredl sehr freundlich aufgenommen. Zusammen mit Joe Scholz haben der Fredl und ich einen tollen Sturm gebildet und mitgeholfen, den ESVK aufzubauen. Wir waren sehr ehrgeizig. Auch wenn es damals kein Geld gab. Das hat überhaupt keine Rolle gespielt. Fredl war ein unheimlich starker Stürmer. Ein Torjäger. Nachdem Joe Scholz schon vor drei Jahren verstorben ist, bin jetzt nur noch ich übrig von unserem Sturmtrio. Es tut mir sehr leid um ihn." (Reinhold Rief, Nationalspieler und kongenialer Sturmpartner von Fredl Hynek, Jahrgang 1937)

 

"Hynek-Scholz-Rief. Eine wunderbare Sturmreihe. Der Fredl, der Joe und der Ripfl waren unsere ganz großen Vorbilder. Sie haben uns toll unterstützt und durch sie konnten junge Spieler leicht Fuß fassen. Gerade diese älteren Spieler ermöglichten uns einen sehr guten Start in der ersten Mannschaft. Als Stürmer war der Fredl ungeheuer gefährlich, weil er ein sehr schneller Schlittschuhläufer war und einen sehr harten und platzierten Schuss hatte. Seine Schnelligkeit und seine Schussgewalt waren seine ganz großen Trümpfe. Als Mensch war er ganz einfach richtig nett. Ein Kumpel. Fredl war ein Kaufbeurer, ein bodenständiger Kaufbeurer." (Manfred Hubner, Nationalspieler und Bundesligatorschützenkönig, Jahrgang 1946)

 

"Der Tod von Fredl berührt mich ganz besonders. Er war mein Kapitän, als ich 1961 im Alter von fünfzehn Jahren in die erste Mannschaft des ESVK aufrückte. Wir spielten einige Jahre erfolgreich zusammen. Auch später ist der Kontakt nicht verstummt. Alle Jahre trafen wir uns bei meinen Urlauben in Kaufbeuren. Meine herzliche Anteilnahme gilt seiner Familie." (Wolfgang Boos, Nationalspieler und Bronzemedaillengewinner bei Olympia 1976 in Innsbruck, Jahrgang 1946)

 

Am 6. Mai 2016 wurde Fredl Hynek unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Alten Friedhof Kaufbeuren zu Grabe getragen.

Von Manfred Kraus

Zurück

ESVK-Aktuell

ESVK-Aktuell