Mit Leidenschaft zum Derbysieg

Joker drehen Spiel, begeistern die Zuschauer und gewinnen mit 4:3


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Am heutigen Kindertag waren die Ravensburg Towerstars zu Gast. Dabei bekamen die 1775 Zuschauer ein tolles Spiel geboten, das an Spannung kaum zu überbieten war und mit einem verdienten 4:3 Sieg der Hausherren endete, dem dritten Sieg in Folge. Die Joker mussten auf die verletzten Christof Aßner, Markku Tähtinen und Stefan Vajs verzichten. Dadurch bot sich für den Südtiroler Martin Wenter wieder ein Platz im Kader. Im Tor schenkte Coach Didi Hegen erneut Johannes Wiedemann das Vertrauen, nachdem dieser am Freitag mit ein Garant für den Sieg gegen die Falken war. Die Gäste aus Oberschwaben traten dagegen bis auf den langzeitverletzten Brian Maloney komplett an.
Das Spiel begann gleich mit ordentlich Zündstoff. Nach einem Schlagschuss durch Schultz von der Blauen, sprang der Puck vors Tor und Thiel traf zum vermeintlichen 1:0, jedoch versagte der Schiedsrichter dem Treffer die Anerkennung und das Spiel lief ohne Pause weiter. Im Gegenzug konnte dann Daniel Menge mit einem verdeckten Schlagschuss die Führung der Gäste erzielen. Nur zwei Minuten später musste Matthias Nemec im Tor der Towerstars seine Klasse bei einem Schlenzer Thiels zeigen, aber auch Wiedemann machte seine Sache gegen Topscorer Justin Kelly gut. Die Joker hatten nun richtig Wut im Bauch und kamen in der vierten Minute zu einer Großchance, als Matti Näätänen Michael Kreitl bei einem Konter bediente. Beim selben Angriff traf de Paly dann leider nur den Pfosten für die Hausherren. Auch eine gute Aktion durch Hadraschek wurde nicht belohnt. Die Gäste aus Oberschwaben zeigten sich im Abschluss routinierter. Ging erst noch ein Schuss von Oravec nur hauchdünn am Tor vorbei, traf dann Radek Krestan in der achten Minute aus spitzem Winkel zum 0:2. In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften, bevor in der zwölften Minute Konstantin Schmidt eine Chance mit der Rückhand vergab, bevor Ryhänen aus kurzer Position scheiterte. Kaufbeuren zeigte sich zwar bemüht und mit viel Kampf, aber die Towerstars waren in den entscheidenden Situationen glücklicher. Mit der Pausensirene bekam dann Oravec noch 2 + 10 wegen Checks gegen den Kopf.

So gingen die Joker mit dem ersten Überzahlspiel der Begegnung ins Mitteldrittel. Dies blieb aber ohne Erfolg. Danach verbuchten die Buronen aber immer wieder gute Chancen, speziell ein Schlagschusspass von Edwards auf Hadraschek. Nachdem Ravensburg in der 26. Minute durch Friedrich eine riesige Chance vergab, musste nur Sekunden später derselbige auf die Strafbank. In größter Not klären musste aber nun nicht Nemec, sondern Wiedemann, der Menge frei auf sich zulaufen sah und Sieger blieb. Schultz, Körner und Schmidle produzierte dann zwar Chancen, aber im Abschluss fehlte die Zielgenauigkeit. Hatten die Joker zu Anfang der Überzahl noch Probleme, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen, so lief das nach Ablauf der Strafe umso besser. Als sich die Gäste dann doch einmal befreien konnten, war es Kreitl, der beim folgenden Spielaufbau einfach mal abzog und mit seinem Schlagschuss Nemec durch die Füße zum viel umjubelten Anschlusstreffer bezwang. Beflügelt vom Tor machten de Rot-Gelben weiterhin mächtig Druck. Die Folge war ein Beinstellen an Ryhänen, dass zum dritten Powerplay führte. Diesmal dauerte es aber lediglich vier Sekunden: Nach dem Bullygewinn legte Edwards quer auf Näätänen, der mit einem satten Schlagschuss den Puck im Netz zappeln ließ. Der finnische Verteidiger ist ein wahrer Goalgetter geworden. Dies bewieß er nur kurze später aufs Neue. Bully, Tor - so einfach und doch erfolgreich lautete erneut das Erfolgsrezept. Wiedemann war in der Folge immer zur Stelle bei den Chancen Ravensburgs. Ein guter Angriff von Detsch und Hadraschek war dann in der 38. Minute die größte Möglichkeit für den ESVK. Als kurz vor Drittelende Kaufbeuren eine Bankstrafe wegen zu vielen Feldspielern bekam, wurde es nochmal hitzig. Schiedsrichter Plitz schickte zuerst Näätänen für einen Bandencheck auf die Strafbank, jedoch übersah er bei angezeigter Strafe sechs Feldspieler der Gäste.

41 Sekunden doppelte Unterzahl galt es nun im letzten Drittel überstehen. Diese Aufgabe gelang den Joker souverän und für Firsanov ergab sich sogar noch eine Chance. In der 44. Minute tankte sich dann Thiel schön durch die Abwehrreihe hindurch, vergab aber. Kurze Zeit später war wieder die selbe Reihe sehr gefährlich, jedoch scheiterte Schultz nach Zuspiel Schmidles nur am Pfosten. Als die Joker wieder in Überzahl agierten, war Wiedemann erneut Sieger gegen Menge. Die Anfälligkeit in Überzahl wurde dann bestraft, als Justin Kelly in der 50. Minute nach einer Einzelaktion den Ausgleich markierte. Die Oberschwaben hatten nun Oberwasser und Cameron wurde in aller letzter Sekunde vor dem Einschuss ins leere Tor gestört. Im Gegenzug gab es dann aber eine Strafzeit für Friedrich. Dieses Powerplay blieb nicht ungenützt. Maury Edwards packte in der 52. Minute seinen Hammer zur Führung aus. Direkt im Anschluss war dann Wiedemann im Mittelpunkt. Mit einem Hechtsprung nach vorne rettete er vor dem völlig freistehenden Justin Kelly. Das Spiel war nun an Spannung nicht mehr zu überbieten. Drei Minuten vor dem Ende ließ sich Stephen Schultz nach nichtgegebener Strafe wegen hohen Stocks zu einem Revanchefoul hinreissen. Doch die Joker verteidigten mit Mann und Maus. Die Towerstars wollten den Ausgleich nun unbedingt, jedoch spielten sie vor lauter Motivation zu sechst, so dass es 41 Sekunden mit je vier Mann weiterging. Kujala nahm Nemec dabei für einen fünften Feldspieler vom Eis, doch Wiedemann war der Fels in der Brandung. Mit der Schlusssirene um 19:08 Uhr wurden die Rot-Gelben nach einer nervenaufreibenden Partie erlöst und für den ESVK gab es damit den dritten Sieg in Folge.

In der anschließenden Pressekonferenz brachte es Gästetrainer Petri Kujala auf den Punkt: "Gratulation an Kaufbeuren, gut gespielt!. Gerade im zweiten Drittel wirkte die Mannschaft nach dem Spiel am Freitag gegen Landshut müde." Für Didi Hegen zahlte sich die harte Arbeit aus. Er sprach ein Kompliment an jeden einzelnen Spieler auf dem Eis aus, die nie aufgaben.

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