Endlich! Der langersehnte „Heimsieg“

Starke Willensleistung und ein überragender Stefan Vajs bescheren den Jokern "daheim" einen 2:1 Sieg


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Lange genug hat es gedauert, verdient hatten sie es schon lang! Die tapferen Buron Joker haben endlich wieder drei Punkte beim hart erkämpften 2:1 Sieg im "Heimspiel" vor 2.051 Zuschauern gegen den SC Riessersee im Olympiaeisstadion zu Garmisch eingefahren.

Die Kaufbeurer mussten erneut auf Topscorer Daniel Menge verzichten, der SC Riessersee trat mittlerweile komplett ohne "NHL-Flair" an, Erik Condra und Matt D´Agostini sind mittlerweile nach Nordamerika zurückgekehrt.

Ken Latta hatte sein junges Team zum wiederholten Male hervorragend auf den Gegner eingestellt. Zwar gehörte gleich die erste Chance den Werdenfelsern, doch auch die Joker bewiesen, dass der Wille für drei Punkte groß war. Immer wieder versuchten die Joker, vor dem Garmischer Tor einen Spieler zu platzieren, um die Schüsse aufs Tor wirkungsvoll abzufälschen. Doch nach einem torlosen Unentschieden gab es den ersten Pausentee.

Und der schien gewirkt zu haben. Gleich mit dem ersten Überzahlspiel gingen die Joker mit 1:0 in Führung. Dominic Krabbat erkämpfte sich in der neutralen Zone die Scheibe, fuhr in das gegnerische Drittel und hämmerte sie humorlos in den Garmischer Kasten. Auch an der nächsten Szene war erneut der emsige Krabbat beteiligt. Einen Hudson-Schuss aufs Tor konnte er beinahe ungestört abfälschen, was Torhüter Markus Keller vor große Probleme stellte. Doch im Gegenzug hatten die Rot-Gelben das Glück auf ihrer Seite, als Jared Ross nur den Außenpfosten traf. Insgesamt standen die Joker in der Defensive aber zumeist bombensicher. Doch als Adam Henrich wenig bedrängt um den Kaufbeurer Kasten fuhr, wäre beinahe der Ausgleich fällig gewesen. Eine unmittelbar folgende Strafzeit für die "Gäste" nutzten die Joker jedoch eiskalt zum zweiten Treffer. Ein verunglückter Schussversuch landete bei "the hammer" Carl Hudson, der die Scheibe humorlos zum 2:0 in den Kasten zimmerte. Der Kanadier verdiente sich nach dem Spiel ein Sonderlob von seinem Coach, da er sich schwer verletzt in den Dienst seines Teams stellte und auf die Zähne biß. Dieses Tor sorgte in der Folge für einen Schlagabtausch auf beiden Seiten mit den hochkarätigeren Chancen auf Seiten der Werdenfelser. Doch der wieder einmal überragende Torhüter Stefan Vajs vereitelte nacheinander mit teils hochkarätigen Paraden einen möglichen Anschlusstreffer. Tim Regan vor dem nahezu leeren Tor, David Appel nach sehenswertem Solo und Jared Ross mit einer knackigen Direktabnahme, sie alle hatten schon den Torschrei auf den Lippen, doch Tausendsassa Vajs brachte immer irgendwie noch ein Körperteil dazwischen. Während auf der Gegenseite Dominic Krabbat bei einem Unterzahlkonter sogar beinahe der dritte Treffer gelungen wäre, klingelte es doch noch im Kaufbeurer Kasten. Vajs musste sich Tim Regan zum 2:1 neun Sekunden vor der zweiten Sirene, die Joker waren immer noch in Unterzahl, doch noch geschlagen geben.

Dieses intensive Spiel und auch die personelle Besetzung ließen die Kräfte der Joker im letzten Drittel mehr und mehr schwinden und sorgten für eine wahre Abwehrschlacht. Aus dem überaus willensstarken und fleißigen Kollektiv sollte man eigentlich keinen Spieler hervorheben. Doch bewies Jakub Körner einmal mehr seine bärenstarken Fähigkeiten in der Defensive. Die Entlastungsangriffe der Joker wurden seltener, blieben jedoch immer gefährlich. Christoph Fröhlich hätte den Jokern mit einem möglichen dritten Treffer etwas Luft verschaffen können. Doch dem Stürmer klebte das Pech an der Kelle. Stefan Vajs wurde zwar nicht ganz so oft wie im zweiten Drittel geprüft, musste allerdings acht Minuten vor Schluss Schwerstarbeit verrichten, als seine Vorderleute zweimal aufgrund von unerlaubten Weitschüssen lange auf dem Eis bleiben mussten. Fünf Minuten vor dem Ende tankte sich Markku Tähtinen sehenswert durch und war auf dem Weg zum entscheidenden Treffer. Da er unfair attackiert wurde, gab die folgende Zweiminutenstrafe den Jokern die Chance, alles klar zu machen. Zwei gute Möglichkeiten von Louke Oakley entschärfte SCR-Goalie Keller allerdings stark. Die Garmischer Fans hatten kurze Zeit später zweimal schon den Torschrei zum Ausgleich auf den Lippen, als Andrew Lord und Michael Devin erneut an Vajs verzweifelten. Doch nach einer kämpferisch sehr starken Vorstellung sicherten sich die Kaufbeurer Joker am Ende diese drei äußerst wichtigen Punkte und hielten damit den SC Riessersee in der Tabelle auf Abstand.

Zur Überraschung der anwesenden Gäste moderierte die Pressekonferenz anstatt dem aus privaten Gründen verhinderten Christian Demel Oberbürgermeister Stefan Bosse. Als Demels Nachbar sagte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen spontan die Vertretung zu und machte seine Sache ausgesprochen gut. Wiederholung gerne erwünscht.

"Gäste"-Trainer Axel Kammerer haderte mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. Jedoch hatte er auch viele lobende Worte für das Spiel und die jungen Talente der Joker parat. Ken Latta war absolut erleichtert über die drei Punkte nach langer Durststrecke und sichtlich froh, dass anscheinend das Glück zu den Jokern zurückgekehrt ist.

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