Berliner Platz wird zur Festung

Joker begeistern Zuschauer mit einem 7:5 bei sechstem Heimsieg in Folge


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Ein besonderes Spiel war der Start in die Zwischenrunde für Christof Assner. Mit der Partie gegen Weißwasser bestritt das Eigengewächs sein 300. Spiel in der 2. Bundesliga und wurde zu Beginn von Vorstand Andreas Settele mit einer Urkunde geehrt. Aber auch für die Zuschauer bot sich ein erinnerungswürdiges Spiel, das über 60 Minuten Spannung, tolles Eishockey und mit dem 7:5 den sechsten Heimsieg in Folge bot. Eine bessere Werbung für das Derby gegen die Starbulls Rosenheim am kommende Freitag kann es nicht geben. Bevor es aber am nächsten Freitag zum Heimspiel kommt, findet morgen, Samstag, um 14.00 Uhr im Autohaus Singer anlässlich des Finales der speed4-Meisterschaft der Grundschulen eine Autogrammstunde des ESV Kaufbeuren statt.

Das Spiel begann mit einem guten Wechsel für die Joker, bei dem Thiel eine erste Chance verbuchen konnte, jedoch scheiterte er mit seinem Handgelenkschuss an Boutin. Das Spiel war in der Folge relativ ausgeglichen. In der neunten Minute gab es für die Zuschauer aber dann Grund zum Jubeln. In Überzahl blieb der Puck nach einem Maskentreffer zwischen Boutins Füßen liegen und Firsanov musste nur noch einschieben. Sein Sturmpartner Kreitl war es dann, der die nächste Großchance hatte, nachdem Ryhänen ihm den Puck mustergültg auflegte. Von den Weißwasseraner war die Reihe wiederholt nicht in den Griff zu bekommen. So war es dann dieser auch vorbehalten, das 2:0 zu erzielen. Nachdem zuerst Ryhänen noch scheiterte, landete ein Schuss aus der zweiten Reihe Kreitls im Netz. Die Gäste ließen sich aber nicht schockieren und erzielten quasi im Gegenzug den Anschlusstreffer, da Hanusch viel zu viel Platz bekam und Wiedemann im 1 gegen 1 keine Chance ließ. Die Oberlausitzer konnten aber das Momentum nicht wirklich nützen und Kaufbeuren hatte in Person von Schultz und Brandt noch aussichtsreiche Chancen. Durch die personelle Verstärkung Brandts, der in der dritten Reihe mit Detsch und Schmidle agierte, gab Trainer Uli Egen seiner vierten Reihe auch gelegentlich Eiszeiten. Sekunden vor der Pause vergaben die Rot-Gelben mit einem abgefälschten Schuss die Möglichkeit zu erhöhen, dagegen waren die Gäste im Konter allein vor Wiedemann kaltschnäuziger, als Pozivil mit der Rückhand der Ausgleich in einem von Kaufbeuren dominierten Drittel gelang, in dem Weißwasser alle Chancen nutzen konnte.

Auch das zweite Drittel begannen die Hausherren mit viel Schwung. Verpasste zuerst Thiel Sekunden nach dem Start nur knapp das Tor, fand die Scheibe in der 23. Minute dann den Weg ins Gehäuse. Brandt setzte sich hinter dem Tor gut durch und sein Pass vors Tor wurde durch Detsch zur erneuten Führung verwertet. Dem ESVK gelang es immer wieder, die Gäste in ihrem Drittel einzuschnüren und so Druck aufzubauen, wogegen Weißwasser nur bei Kontern gefährlich wurde. Durch unnötige Strafzeiten kamen dann die Gäste besser ins Spiel. Pinter und King vergaben jedoch gute Möglichkeiten. Erwähnenswert aber eine gute Einzelleistung Brandts in Unterzahl, der sich durchtankte und nur knapp gegen Boutin scheiterte. In der 37. Minute gelang es dann aber Jens Heyer den Ausgleich wieder herzustellen. Dieser blieb aber keine Minute bestehen, da Schultz bei einem Konter die Scheibe ins rechte Eck setzte. Weißwasser schien aber von ihrem dritten Tor immer noch im Aufwand und Klenner markierte nach einem Querpass den erneuten Ausgleich, der Wiedemann unglücklich durch die Schoner rutschte. Diesmal sollte es aber nicht mit einem Unentschieden in die Kabine gehen, denn am Ende des Drittels bot sich erneut eine Überzahlmöglichkeit für Kaufbeuren. Egen schickte dazu neun Sekunden vor Drittelende Bullyspezialist Kreitl aufs Eis. Dieser gewann das Bully, Edwards packte einen Schlagschuss aus, den Boutin noch abwehren konnte bevor Thiel den Abpraller verwertete und stellte eine verdiente Führung ganze vier Sekunden vor Drittelende her.

Im letzten Abschnitt wirkten die Füchse deutlich aggressiver, was sich in vermehrten Offensivaktionen verdeutlichte, die aber Wiedemann zunichte machte. Auch Boutin auf der Gegenseite ließ bei einem Schlagschuss Edwards und einem Schlenzer Schmidles keinen Torerfolg zu. In der 49. Minute musste Boutin dann Schwerstarbeit verrichten. Zuerst blieb er gegen Schmidle, der eine schöne Einzelaktion zeigte und sich bis zu Boutin durchspielte, dann auch noch gegen Schultz und Brandt bei hundertprozentigen Chancen Sieger. Dies rächte sich dann im Konter. Jonas Gerstung lief völlig ungeachtet vors Tor und hatte keine Mühe den Pass von hinterm dem Tor zu verwerten. Kaufbeuren wollte aber die Führung wieder zurück und Thiel verpasste nur knapp. In der 52. Minute kam dann Stephen Schultz mit viel Schwung von der rechten Seite, zog in Richtung Tor, das er aber umkurvte und mit einem Bauerntrick zum sechsten Tor die Fans erlöste. Es wurde aber nochmals äußerst brenzlig für den ESV. Nach einer Strafzeit wegen Spielens mit zu vielen Feldspielern musste auch Edwards nach einem mutmaßlichen Bandencheck auf die Strafbank. Gästecoach Rohrbach nahm deshalb seine Auszeit. Mit viel Kampfkraft und einem unbändigen Willen hielt man aber den Kasten sauber. Weißwasser machte nun richtig Druck, aber eineinhalb Minuten vor Schluss setzte Markku Tähtinen den Schlusspunkt zum 7:5. Wunderbar gespielt nach mehreren Doppelpässen mit Schultz ließ er Boutin keine Chance. Mit den Sprechchören "Steht auf, wenn ihr Kaufbeurer seid!" verliefen dann die letzten Sekunden zum sechsten Heimsieg in Folge.

Auf der anschließenden Pressekonferenz beglückwünschte Gästecoach Rohrbach Kaufbeuren zum verdienten Sieg aufgrund besserer Qualität und mehr Cleverness.
Uli Egen sah ein gutes Spiel für die Fans, aber stellte klar, dass das für ihn als Trainer nicht so toll gewesen sein. Mit der Offensive war er zufrieden, jedoch wären deutlich mehr Tore möglich gewesen. Dagegen war er mit der Defensive nicht zufrieden. Die Abstimmung beim Zurücklaufen habe nicht gestimmt. Ziel sei aber natürlich auch attraktives Eishockey zu bieten, was die Zuschauer vollends bejahen konnten. Ein Verbleib Brandts auch über die Hauptrunde hinaus ist dagegen unmöglich, da er insgesamt 20 Spiele für den ESVK absolvieren müsste.

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