Wahnsinns-Spiel in Füssen endet mit unglücklichem Ausgang

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Es sind 46:01 gespielt, Kevin Saurette verwandelt nach schönem Pass von Daniel Oppolzer einen Alleingang im Nachfassen gegen Thomas Zellhuber. Es steht somit 3:0 für die Joker. Das Spiel ist eigentlich gelaufen, und die 3 Punkte sicher im Sack. Eigentlich... Aber beginnen wir von Anfang an. Viele Kaufbeurer Fans rieben sich die Augen, als ein Spieler mit der Nummer 8 aufläuft. Es handelt sich um Bogdan Selea, der mit Jordan Webb und Derek Switzer in Reihe 2 aufs Eis geht. Vom Anfangsbully an entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich sowohl Leo Conti, der sich im Laufe des Spiel zum Fels in der Brandung entwickeln sollte, als auch sein Gegenüber Thomas Zellhuber in den ersten Minuten mehrfach auszeichnen konnten. Als in der 10. Minute bereits Stefan Mayer auf der Strafbank Platz genommen hatte, ließ sich Robert Paule zu einem Check von hinten gegen einen Füssener Spieler hinreißen, was korrekterweise, vom in der Folgezeit äußerst kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Ninkov, mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe geahndet wurde. In den folgenden Minuten zeigten die Joker ein ausgezeichnetes Penaltykilling und falls doch etwas auf das Tor kam, war es sichere Beute von Leo Conti. Nach Ablauf der Strafe entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit weiteren Chancen auf beiden Seiten. Als erstmals ein Füssener Spieler auf der Strafbank Platz nahm, konnte Jordan Webb unter großem Jubel der zahlreich anwesenden Jokerfans einen Abpraller vorbei an Thomas Zellhuber im Füssener Gehäuse unterbringen. Im zweiten Drittel setzte sich erstmals Bogdan Selea ins Szene, traf aber das Tor nicht. Kurz darauf durfte besagter Selea zeitgleich mit Daniel Schury auf der Strafbank Platz nehmen und die Joker befanden sich in 5-3 Unterzahl. Bei einem Schussversuch brach dem Füssener Spieler Helmbrecht der Schläger und Rob Mc Feeters konnte im Gegenzug nur durch ein Foul gestoppt werden. Weiterhin in Unterzahl spielend, konnten sich die Joker in der 28. Minute bei Leo Conti und in der 30. Minute beim Außenpfosten bedanken, dass das 1:0 weiter bestand hatte. Wie es besser geht, zeigte Derek Switzer in der 35. Minute. Jedoch fällt dieses Tor in die Kategorie "kurios". Nach einem schönen Querpass von Daniel Rau verpasst Switzer das leere Tor, erkämpft sich die Scheibe hinter dem Kasten erneut und schießt von hintem einem Füssener Spieler den Puck an den Schlittschuh, von wo aus die Scheibe ins Füssener Tor trudelt. Das 2:0 brachte aber keine Sicherheit und kurz darauf war es wieder Leo Conti, der eine 2:1 Situation bravourös entschärfen konnte. Mit einem Schlagschuß von Christoph Aßner, der knapp am Füssener Tor vorbeizischte, ging es nach einem Drittel mit massenweise gebrochenen Schlägern und einer Unmenge an Strafzeiten in die Drittelpause. Nach Wiederbeginn - erneut in Unterzahl - konnte sich Leo Conti in der 43. Minute auszeichnen, als er einen Schuss aus kurzer Distanz parierte. Weiterhin kamen die Füssener in Überzahl nicht durch, da die Jokerabwehr aufopferungsvoll kämpfend die anstürmenden Füssner in die Schranken wiesen. Und nun die 47. Minute. Nach dem schönen Tor von Saurette blieb den Kaufbeurern der Torjubel im Halse stecken, als keine 30 Sekunden später ein Füssener Spieler allein auf Leo Conti zulief und von hinten "gefällt" wurde. Daraufhin gab es korrekterweise Penalty, den Michel Maaßen mit sehr viel Glück verwandelte, als er Conti anschoss und von dessen Körper der Puck nach einer Bogenlampe (un)glücklich im Tor landete. Sofort war die Kulisse am Kobelhang wieder da und es fanden sich erneut 2 Joker auf der Strafbank wieder. In diesem Unterzahlspiel brannte es lichterloh vor Leo Conti und in der 52. Minute jubelten die Füssener erneut, als sowohl Conti, ein Füssner sowie der Puck im Tor der Joker lagen. Dieser Treffer wurde aber nicht anerkannt. Nach einigen Befreiungsversuchen der Joker gelang den Hausherren dann in der 56. Minute der Anschlusstreffer. Nachdem Fabian Krull Leo Conti an der Schulter traf, pflückte David Burgess den Puck aus der Luft und hämmerte die Scheibe zum 2:3 ins Netz. Das Stadion am Kobelhang wurde nun endgültig zum Tollhaus und nach einem verdeckten Schuss von Kevin Saurette lief Angriff um Angriff auf das Kaufbeurer Tor. Die immer müder werdenden Joker konnten sich aufgrund der vielen vorherigen Unterzahlsituationen nur noch mit unglücklichen Aktionen helfen. Und so musste es kommen, wie es kam. Binnen 20 Sekunden schickte Schiedsricher Ninkov in der 58. Minute sowohl Christoph Assner, als auch den am heutigen Tag überragenden Rob Mc Feeters auf die Strafbank und in der 59. Minute landete die Scheibe nach einem heftigen Gestocher vor dem Kaufbeurer Tor doch noch im Netz der Joker. Die Füssener drückten nun auf den Sieg in der regulären Spielzeit und liefen dabei in einen Kaufbeurer Konter. Genau 6 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit bekam Thorsten Rau den Schläger nicht mehr an einen schönen Querpass und somit ging das Spiel in die Verlängerung. Vielleicht aus schlechtem Gewissen schickte Schiedsrichter Ninkov nun 3x in Folge Füssener Spieler auf die Strafbank. Aber sowohl Selea, Switzer als auch Ekblad (mit einem tollen Solo kurz vor Schluss) konnten die numerische Unterzahl der Gastgeber in der Overtime nicht nutzen. So ging es ins Penaltyschießen, wo auf Füssener Seite Maaßen, Burgess und Friedl an Conti sowie auf Kaufbeurer Seite Webb, Mc Feeters als auch Selea an Zellhuber scheiterten. Nachdem Ruslan Bezshchasnyy seinen Penalty mit einem tollen Move verwandelt hatte, hörte Thomas Zellhuber nicht auf die Kaufbeurer Schlachtrufe "Zelle lass die Scheibe rein", hielt den Versuch von Saurette, bescherte Füssen den Zusatzpunkt und beendete ein an Spannung, Kampf, vielen Strafzeiten und verrückten Szenen kaum zu überbietendes Spiel.

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